Versorgung von 190 Haushalten mit regenerativer Energie pro Jahr möglich
Trier. Die ehemalige Mülldeponie in Binningen wurde einer neuen Bestimmung zugeführt. Sie
dient nun nicht mehr als Müll-, Erd- oder Bauschuttdeponie, sondern wurde mit einem
modernen Solarpark bebaut. Dieser Standort wurde bewusst gewählt, da es sich hier um
belasteten Boden handelt, der nun einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden konnte. Die
Deponie wurde 2016 in die Nachsorge entlassen. Auf insgesamt 1,3 Hektar hat der
Photovoltaik-Spezialist WES Green GmbH aus Trier eine Solaranlage errichtet, die von nun an
jährlich ca. 190 Haushalte mit regenerativer Energie versorgt.
Ein Deponiestandort hat ganz eigene Anforderungen an die Projektplanung. So war in
Binningen eine Deponiegasuntersuchung erforderlich, um auszuschließen, dass der Müll der
ehemaligen Hausmülldeponie gefährliche Gase ausstößt und es zu unerwarteten Absenkungen
des Erdreichs kommt.
„Die Deponiegasuntersuchung stellte eine gewisse Herausforderung dar, da das ganze Projekt
dadurch verzögert wurde. Wir wollten aber selbstverständlich sicherstellen, dass es nicht zu
Senkungen kommen kann, die eventuell die Funktionstüchtigkeit unserer Solaranlage hätten
beeinträchtigen können. Die intensive Abstimmung mit der Struktur- und
Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz als verantwortliche Kontrollinstanz der Deponie war
daher notwendig. Auch im Hinblick auf die Standsicherheit der Unterkonstruktion“, erläutert
Horst Schneider, Geschäftsführer der WES Green GmbH.
Hohe Bereitschaft der Orts- und Verbandsgemeinde, das Projekt zu realisieren
Inzwischen ist die Anlage mit einer avisierten Leistung von 748,44 Kilowatt peak ans Netz
gegangen. In einer Bauzeit von sechs Wochen hat der rheinland-pfälzische Projektierer
insgesamt 2.772 Module und 11 SMA Core 1 Wechselrichter verbaut. Der spezifische Ertrag
liegt bei ca. 990 Kilowattstunden pro Jahr. Die Gesamtinvestitionssumme betrug ca. 650.000
Euro. Unterstützt wurde WES Green bei dem Projekt von der Ortsgemeinde Binningen, der
Verbandsgemeinde Kaisersesch, der Kreisverwaltung Cochem-Zell, der Struktur- und
Genehmigungsdirektion Nord sowie den Landschaftsplanern der BGH Plan Trier und der
Westnetz GmbH.